Der Kinderschutzbund in Lindau sorgt für bessere Lebensbedingungen für Familien und setzt sich dafür ein, dass die Rechte der Kinder verwirklicht werden.
LINDAU - Gegründet wurde der Kinderschutzbund im Jahr 1979 von acht Frauen mit dem Hintergrund Kindern aus Gastarbeiterfamilien zu unterstützen. Mehrere Jahre lag der Fokus auf dem Kinderhort, in dem insbesondere Kinder sozial schwacher Familien und Kinder mit Migrationshintergründen betreut wurden. Als 1993 der Hort an die Arbeiterwohlfahrt übergeben wurde, überarbeitete man das Konzept des Ortsverbandes. Von Babysitter- und Elternkurse, bis hin zur Tagespflege, Ferienbetreuung und Leseclubs - bietet der Kinderschutzbund in Lindau heute ein umfangreiches Angebot für Familien an.
„Die Ferienbetreuung wird so gut angenommen, dass sie meistens weit im Voraus ausgebucht ist“, sagt Projektkoordinatorin, Christine Wörsching. Ihre Kollegin Karin Eigler kümmert sich um das Konzept und die Organisation. Dabei legt sie sehr viel Wert auf Outdoor-Aktivitäten, abwechslungsreiche Beschäftigungen durch Ausflüge sowie Spiel- und Bastelaktionen. Die Ferienbetreuung findet im wöchentlichen Wechsel in Lindau und Wasserburg statt (Ausnahme Sommerferien: Wechsel nach drei Wochen). Die Betreuung kostet pro Woche zwischen 40 und 55 Euro. „Eltern, die sich das nicht leisten können, haben die Möglichkeit einen Antrag auf Finanzierungshilfe zu stellen“, sagt Wörsching.
Für Kinder bis zu vier Jahren gibt es an fünf Standorten (Insel, Zech, Aeschach, Reutin und Bodolz) die „Rockzipfelgruppe“, in der sich Eltern mit ihren Kindern unverbindlich und kostenlos treffen und austauschen können. Christine Wörsching bietet außerdem in Kooperation mit dem Landratsamt pädagogischen Einrichtungen an, Kindern spielerisch das Lesen und Verstehen von Literatur und der Sprache zu vermitteln. Ein weiteres Angebot ist der Leseclub am Montag und Donnerstag, in dem ehrenamtliche Mitarbeiter Geschichten vorlesen und mit tollen Spielen und Themen gemeinsam mit den Kindern die Zeit gestalten. Demnächst erscheint auch die Broschüre mit dem Ferienprogramm vom Kreisjugendring. Ein Angebot davon ist das Elternpraktikum (1. bis 6. August), in dem Verhütung, Sexualität und Familie thematisiert wird. An mehreren Tagen werden Jugendliche über den Umgang und die Verantwortung des Eltern-Daseins aufgeklärt. Und wer sich als Tagesmutter engagieren möchte, der kann sich dazu von Susanne Schnell ausbilden lassen. Die Standorte der Grosstagespflege, in der als Ergänzung zum Kindergarten und Hort Kinder liebevoll betreut werden befinden sich auf der Insel, in Zech und in Bodolz.